Hallo miteinander,

Ich hoffe, dass es allen gut geht. Ich habe mich in den vergangenen Tagen ein wenig mit dem belgischen Fußball beschäftigt, weil ich mich gefragt habe, wie es das Land geschafft hat, in den vergangenen Jahren so viele starke Fußballer herauszubringen. Eine klassische Lockdown-Beschäftigung. Dabei bin ich auf  die Arbeit des  Trainers Michel Bruyninckx gestoßen, der ein eigenes Konzept entwickelt hat. Für die meisten von uns ist das zwar nichts Bahnbrechendes.  Aber ich finde die Übungen sehr spannend, weil sie unsere   Fußballerinnen und Fußballer dazu bringen, ständig die kleinen, grauen Zellen zu nutzen 😊.

Bei solchen Übungen geht es schon mal drunter und drüber und auch viel schief. Schließlich müssen die Kinder schnell entscheiden. Aber das ist überhaupt kein Problem – im Gegenteil. Wenn wir irgendwann wieder loslegen sollten, müssen wir unseren Spielerinnen und Spielern signalisieren: Hey, hier ist ein Ort, an dem ihr spielen und Freude am Spiel haben könnt. Fehler sind vollkommen okay.

Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, mein Coaching noch mal zu überdenken. Es stimmt:  Korrekturen sind wichtig und nicht zu vermeiden. Aber muss ich dabei klingen wie meine früheren Lehrer? Und muss ich wirklich eine Übung bei jedem Fehler unterbrechen? Ich glaube, dass wir den Kindern und Jugendlichen gerade in unseren Einheiten in der nahen Zukunft einen viel größeren Raum ohne Druck und ohne Bewertungen verschaffen müssen. Und ich glaube, dass das gerade im Fußball relativ einfach ist.

Schöne Grüße Euer

Wolfgang Grave

P.S.

Ein Trainerkollege hat mir erzählt, dass es die höchste Kunst bei der vorgestellten Übung wäre, die Leibchen wegzulassen. Wenn es ohne Leibchen flüssig läuft, gibt es einen riesigen Motivationsschub!